„Neues Leben zu schaffen, das ist das Beste an meinem Beruf“

Wir haben Kevin Clijmans im belgischen Arendonk besucht. Er leitet dort eine der Pluriton-Brütereien. Die Kapazität der Brüterei liegt bei 16 bis 18 Mio. weiblichen Eintagsküken pro Jahr. Die Küken werden regelmäßig an niederländische Aufzuchtbetriebe geliefert. Ein 24-köpfiges Team legt tagtäglich die Grundlage für starke und gesunde Legehennen. „Als Leiter der Brüterei habe ich alles genau im Blick und überwache den gesamten Prozess.“ So fasst Kevin seine Aufgaben zusammen.

Kevin Clijmans leitet die Brüterei seit 2019. In dieser Funktion ist er für die Qualität und die technischen Aspekte verantwortlich. Man spürt förmlich seine Leidenschaft für den Beruf. „Ich fange morgens um 6 Uhr an und starte die Prozesse“, erzählt Kevin. „Mit meinem Assistenten sorge ich dafür, dass alles rund läuft.“ Nach seinem Abschluss in Biowissenschaften an der Universität im belgischen Geel verschlug es ihn direkt zu Arendonk. Zunächst war er als Assistent tätig, aber schon nach sechs Monaten wurde er zum Manager befördert. Diese abwechslungsreiche und fordernde Aufgabe erfüllt er mit viel Freude. „Neues Leben zu schaffen, das ist immer noch das Beste an meinem Beruf. Ich sehe, wie ein gesundes, lebensfähiges Küken aus dem Ei schlüpft und dann zu einer produktiven und langlebigen Henne heranwächst.“

Hygiene für Bruteier

Zwischen seinen täglichen Aufgaben berichtet Kevin gerne von seiner Arbeit. Gegen 8 Uhr trifft ein Lastwagen von Pluriton mit Bruteiern aus den Niederlanden ein. Die Eier werden zunächst in ein Lager gebracht und desinfiziert. „Hygiene hat in der Brüterei oberste Priorität. Die Eier werden auf Trolleys platziert und dann in einem speziellen Verfahren mit Natriumhypochlorit desinfiziert. Formalin kommt bei uns nicht mehr für die Desinfektion zum Einsatz“, berichtet Kevin Clijmans. Dieses Verfahren hat den Vorteil, dass es für Mensch und Tier weniger schädlich ist.  Innerhalb von einer Woche nach dem Eintreffen werden die desinfizierten Bruteier in Vorbrütern platziert. „Unsere Vorbrüter haben eine Kapazität von fast drei Millionen Eiern.  Der Inkubationsprozess startet bei uns mit einer Temperatur von 100° Fahrenheit. Danach wird sie langsam reduziert. Wie viele Eier wir in den Vorbrüter legen, hängt von den Spezifikationen des Kunden ab. Wir verwenden sowohl weiße als auch braune Eier. Die meisten Bruteier kommen von Vertragsbetrieben für Elterntiere und sie müssen strengen Qualitätsstandards genügen.  Wir arbeiten ausschließlich auftragsbasiert“, erzählt Kevin.  „Unsere Kunden teilen uns mit, wann sie Platz für die Eintagsküken haben, und wir sorgen dafür, dass die Tiere rechtzeitig geliefert werden.“  

Schlupfbrüter

Besonders zu schätzen weiß Kevin Clijmans den Platz, der in der Anlage in Arendonk für das Schieren der 15 bis 19 Tage alten Eier verfügbar ist. So lässt sich der Einsatz der Mitarbeitenden flexibler planen. Die 18 Beschäftigten kümmern sich in der Brüterei um den gesamten Prozess: von der Ankunft der Bruteier bis zur Auslieferung der Eintagsküken an die Aufzuchtbetriebe. Im Büro erledigen vier Angestellte die administrativen Aufgaben. Je nach Planung werden die Eier am 15., spätestens aber am 19. Tag geschiert, also durchleuchtet. Anschließend gelangen die Eier auf Trays in den Schlupfbrüter. „Dort beträgt die Anfangstemperatur 98,5° Fahrenheit. Dann reduzieren wir sie nach und nach und achten auf den richtigen Feuchtigkeitsgehalt und die korrekte CO2-Konzentration. Die Klimaregulierung ist bei diesem Prozess entscheidend.“ Kevin Clijmans ist davon überzeugt, dass genau das der Schlüssel zum Erfolg als Brütereileiter ist. Sein Fazit: „Das ist für mich das Beste von allem. Man strebt ja immer nach einer möglichst hohen Schlupfrate. Und man möchte viele starke und lebensfähige Küken sehen.“ Genau deshalb ist Kevin ständig auf der Suche nach Verbesserungsmöglichkeiten und behält neue Entwicklungen genau im Auge.

Selektion und Vorbereitung für den Transport

Nach 21 Tagen sind alle Küken geschlüpft und die Tiere werden für den Transport vorbereitet. Die Küken werden geimpft und erreichen mit den jeweils zugehörigen Dokumenten ihre Bestimmung. Ein auf Geflügeltransporte spezialisiertes Unternehmen holt die Eintagsküken ab und bringt sie zu unseren Aufzuchtbetrieben. Die Klimabedingungen werden während des Transports von Sensoren überwacht. „Wir liefern nicht nur gesunde und lebensfähige Küken, sondern auch die richtigen Papiere und die Überwachung. Für den Geflügelhalter ist klar ersichtlich, woher die Tiere kommen und wie die Bedingungen beim Transport waren. So kommen sie gesund und in gutem Zustand beim Halter an.“   

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„Neues Leben zu schaffen, das ist immer noch das Beste an meinem Beruf. Ich sehe, wie ein gesundes, lebensfähiges Küken aus dem Ei schlüpft und zu einer produktiven und langlebigen Henne heranwächst.“